1. Februar 2021/ Gepostet von Marmot Mountain Europe GmbH
Ich halte viele Vorträge über meine Abenteuer in der Natur, und die Eindrücke unberührter Wildnis inspirieren nicht nur die vielen interessierten Menschen, sondern immer wieder auch mich. Die häufigste Frage, die mir jedoch immer gestellt wird, ist: „Was soll ich bei einer Begegnung mit Wölfen oder Bären tun?“ Die einfachste und pauschalste Antwort darauf ist: „Tut nichts.“
Gut, je nach Wildtier und Situation ist das natürlich nicht so einfach. Aber nichts zu tun ist der erste richtige Schritt. Bei Begegnungen mit einem oder mehreren Wölfen kann man relativ entspannt bleiben, wenn es mit dem steigenden Adrenalinspiegel möglich ist. Menschen werden von Wölfen nicht als potenzielle Beute angesehen, sondern als gleiche und schwer einzuschätzende Raubtiere. Wenn Wildtiere mich bemerkt haben und sie noch nicht geflohen sind, spreche ich sie freundlich und ruhig an. Ich begrüße sie und entschuldige mich dafür, dass ich sie störe. Es sind nicht die Worte, die wichtig sind. Es ist die Stimme selbst und meine Absicht, die ich zusätzlich mit Körpersprache erzähle. Bei Bären erhöhe ich gleichzeitig die Distanz. Man sollte unter keinen Umständen wilde Raubtiere anziehen, füttern oder ihnen nachgehen, um ein besseres Foto machen zu können.
Während meiner Forschungsarbeit und Expeditionen bin ich vielen wilden Tieren begegnet, oder sie sind nachts an meinem Zelt vorbeigekommen. Abgesehen von Zecken und anderen Blutsaugern hatte ich jedoch noch nie Probleme bei Begegnungen mit Wildtieren. Wenn man sich vorsichtig und umsichtig verhält, wird einem nichts passieren. Pass auf dich und auf die Natur gut auf!
Text und Fotos:
Peter Sürth